Übersicht bestmöglicher R/W-Festplattendurchsätze ?

Hardware- und Elektronikbasteleien, Ansteuerung von Schnittstellen und Peripherie.
Fragen zu "Consumer"-Problemen kommen in Offtopic.
Benutzeravatar
Froggerprogger
Badmin
Beiträge: 855
Registriert: 08.09.2004 20:02

Übersicht bestmöglicher R/W-Festplattendurchsätze ?

Beitrag von Froggerprogger »

Hi!
Ich habe dieselbe Frage in zwei Richtungen:

1)
Ich versuche derzeit einzuschätzen, welche Datendurchsätze für Schreiben/Lesen auf Festplatten(-RAIDs) heutzutage generell erreichbar sind. Dabei ist es egal, ob im RAID oder nicht, ob SCSI/SATA/..., oder wie teuer. Ich finde im Netz allerlei vereinzelten Kram dazu, oft auch veraltet, aber nirgendwo einen guten Vergleichstest. Die meisten Geschwindigkeitsangaben allein helfen da ja auch nicht weiter (z.B. SATA II - 300MB hat ja fast nix mit Schreibdurchsatz zu tun), ein Benchmark wäre hilfreicher.
Hat dazu vielleicht jemand ein paar Infos oder einen guten Link ?

Andersherum:
2) Wenn man verlässlich und über zig Stunden hinweg ca. 80-140MB/s Daten (ggf. auch mehr) speichern und ggf. sogar gleichzeitig lesen möchte, auf welche Weise könnte man dies erreichen ?
!UD2
Benutzeravatar
stbi
Beiträge: 685
Registriert: 31.08.2004 15:39
Wohnort: Cleverly Hills

Beitrag von stbi »

ich denke, die hier können Dir weiterhelfen ...

Ich habe mehrere solcher Systeme im Keller. Selbst die kleinste AX100 macht über 2Gbit-FC-Verbindung ca. 80 MB/s lesend und 50 MB/s schreiben. Und die größeren Systeme bringen angeblich den 10-fachen Durchsatz. In der AX100 sind ganz triviale 250 GB SATA-Platten, demnächst auch 500 GB, aber das dürfte am Gesamtdurchsatz wenig ändern. Eine voll ausgebaute AX100 mit 12x 250 GB-Platten und 2 FC-Controllern kostet deutlich unter 8000 EUR netto.

Ansonsten habe ich hier schon mal ein SATA-Raid von Eonstore mit 16x 250 GB-Platten gekauft, allerdings mit U320-SCSI. Da kriege ich Übertragungsraten bis 35 MB/s lesend hin (wohlbemerkt mit einem 1,1 GHz-Rechner...). Die Firma hat ganz gut beraten. Kostete ähnlich wie die AX100.

Ohne FC wirds wohl nicht gehen, mittlerweile gibt es auch 4Gbit-Controller, da müssten die von Dir angestrebten Übertragungsraten machbar sein.

Aber mal ganz neugierig: was hast Du vor, um diese Datenmengen über Stunden aufzuzeichnen?

PS: die o.g. Hardwareausstattung gehört natürlich meinem Arbeitgeber, nicht mir persönlich.
PB 4.02 XP Pro SP2 "Der Code ist willig, aber der Prozessor ist schwach."

Es gibt keine Vista-Witze. Es ist alles wahr!
Benutzeravatar
Froggerprogger
Badmin
Beiträge: 855
Registriert: 08.09.2004 20:02

Beitrag von Froggerprogger »

Danke schonmal! Die beiden Links und der Begriff AX100 hat mir schonmal deutlich geholfen, auch beim weiteren Googlen !

Die tatsächliche Dauertransferrate von Speichersystem scheint aber wohl gerne geheimgehalten zu werden. In sämtlichen Datensheets wird auch bei der AX100 stets nur die 300MB/s erwähnt, aber dies scheint nicht der tatsächlichen Dauertransferrate zu entsprechen, die ja wohl deutlich unter 100 MB/s liegt.
Ich war überrascht, dass du mit der AX100 nur 50MB/s schreibend erreichst. Das erscheint mir sehr wenig, oder ich sehe da irgendwelche Probleme nicht? Wenn ich ein einfaches PB-Programm starte, dass mir zu Hause auf mein SATA-RAID-1 im 64-Bit-Athlon-PC einfach nur randomisierte Daten schreibt, erreicht ich bereits eine Schreibrate von 55-65MB/s, auch im Test über eine halbe Minute. Warum sollte ich mir dann eine AX100 hinstellen ? Oder beginnt das Problem wohl erst bei mehr als 4 Platten im RAID ?

Beim Googlen (und endlich mal erreichen sinnvoller Seiten) habe ich gelesen, dass einzelne Festplatten wohl bis zu max. 95MB/s Dauertranferrate (Maxtor Atlas 15K II per SCSI oder SAS) erreichen. Durch RAID 0 kann das wohl noch bis auf fast das doppelte ansteigen lassen ? Die einfachste Kombination, zwei Highspeed-SATA/SCSI-Platten an z.B. einem RAID-0 sollte also >eigentlich< bereits auf 140MB/s, zumindest aber so auf sichere 100-120MB/s gelangen können, oder rechne ich da falsch ?

Die konkrete Entscheidung steht erstmal aber eh noch nicht an (und wird auch nicht von mir getroffen :wink: ), es geht gerade nur darum, die Machbarkeit zu überprüfen und preisliche Hausnummern zu finden. Letzendlich wird das dann sicherlich ein Auftrag für eine darauf spezialisierte Firma werden.
Aber mal ganz neugierig: was hast Du vor, um diese Datenmengen über Stunden aufzuzeichnen?
Im Rahmen meines Uni-Industriepraktikums arbeite ich in einem Institut, die ein Feldmessgerät entwickeln, dass im Laufe eines Testlaufs über zig Stunden (so 10 bis 50) solche Datenmassen produziert (und die dann nachher noch weiterverarbeitet werden dürfen...)
Da wird aber PB nicht zum Einsatz kommen, sondern überwiegend Matlab.
!UD2
Benutzeravatar
stbi
Beiträge: 685
Registriert: 31.08.2004 15:39
Wohnort: Cleverly Hills

Beitrag von stbi »

Froggerprogger hat geschrieben:Ich war überrascht, dass du mit der AX100 nur 50MB/s schreibend erreichst.
Ok, also die AX100 ist absoluter LowEnd-Bereich, EMC2 hat ja auch noch deutlich besseres zu bieten, zumindest im Datenblatt. Ich denke, dass die (billigen) SATA-Platten der AX100 die Bremse sind.
Mir kommts mehr auf Kapazität und Ausfallsicherheit als Performance an. An der AX100 hängt zB ein Win2000-Cluster dran, der File-, Print- und Exchangeservice für 200 User spielt (die beiden Cluster-Rechner haben 2x 1,3 GHz-CPUs ... werden demnächst durchh zeitgemäße Rechner ersetzt). Und dafür reicht die AX100 allemal. Ist halt auch ne Geldfrage.
PB 4.02 XP Pro SP2 "Der Code ist willig, aber der Prozessor ist schwach."

Es gibt keine Vista-Witze. Es ist alles wahr!
Antworten